Sitten und Bräuche
Nicht viele Magier leben in der Mark, denen viele Menschen nach den Erfahrungen und Verheerungen der letzten Jahrzehnte mit Misstrauen begegnen. In den Jahren des Kampfes gegen den Bethanier kam es in Teilen des alten Darpatiens gar zu Ausschreitungen gegen Magier. Wobei den Vertretern der weißen Gilde in der Regel mit Achtung begegnet wird, stehen diese jedoch treu an der Seite der Menschen im Kampf gegen die Feinde im Osten. Doch auch ihnen gegenüber sind die Menschen oftmals reserviert. So heißt es von den Magiern in Rommilys, dass si angeblich in den Folterkammern tief unter der Akademie mittels magischer Beeinflussung Geständnisse erzwingen können. So verwundert es kaum dass man die rot und weiß gekleideten Scholaren mit dem Greifen am Kragen nur selten außerhalb des Viertels Praiosstadt antrifft. Zumal ihnen nur wenige Zeit zur Muße bleibt, schlichtweg da absoluter Gehorsam und Fleiß zu den Grundvoraussetzungen ihrer Lehre zählen. Da nie ein Scherge der schwarzen Lande einen Fuß über ihre Schwelle zu setzen wagte, macht die Akademieleiterin auch heute noch keinen Hehl aus der lange Zeit definierenden Zusammenarbeit mit der KGIA oder beabsichtigt von den traditionellen Lehrplänen abzurücken.
Es sind daher hauptsächlich Magier der Weißen Gilde und Alchemisten die sich im Umland der Hauptstadt niedergelassen haben um ihre Dienste an den Adelshöfen feil zu bieten oder als Lohnmagier in der ‚Wehrheimer Trümmergarde‘ zu dienen. Abseits der Zivilisation, im Reichsforst und den vielen abgelegenen Regionen des Sichelhag finden sich eher Druiden, Hexen und Goblinschamanen. Magiedilettanten wiederrum finden sich, je nach Begabung, überall in der Mark.
Der einst freundliche und offene Menschenschlag, wie er zu einem derart einladenden und fruchtbaren Land schon immer passte, ist in den vergangenen Götterläufen ein Stück weit gewichen und findet sich heute vornehmlich in der Region des Ochsenwassers. Nach den langen Jahren des Krieges traut man dem Frieden nicht und trotz aller Achtung für den Geboten der Götter ist das Misstrauen gegenüber Fremden tief verwurzelt. Der Ton ist rauer als einst, dennoch macht sich eine Aufbruchsstimmung breit. Zwischen Stolz darauf etwas Neues zu schaffen und den Träumen an eine einst glorreiche Vergangenheit ist man bereit für den Auf- und Umbruch. Allen Bewohnern hingegen gemein geblieben ist die starke Verbundenheit zur Familie und Heimat. Eine Heimat auch für die hier lebenden Hügelzwerge, die Trolle in die Gebirgen und die barbarischen Trollzacker derentwegen die Gehöfte am Fuß der Berge besonderen Befestigungsmaßnahmen errichtet werden.
Traditionen werden hoch geachtet und so werden die Unterschiede der Begleitung zwischen den Ständen und Handwerken sehr bewusst eingehalten. Protz wie in Gareth wird man deshalb hier selten finden, wenn man einmal davon absieht das zu Gold gekommene Bürger der Mode des Adels nacheifern. Doch auch sie sind gut beraten, nicht zu viel zu wagen.
Grundsätzlich lassen sich drei Regionen in der Mark ausmachen. Von den Wirren der vergangenen Götterläufe verschont, wurden die Untertanen am Ochsenwasser aus Konflikten herausgehalten und kamen zu Wohlstand. Der Sichelhag hingegen ist schon immer ein wilder und urtümlicher Landstrich mit geringer Besiedlungsdichte und besonders zurückgezogenen Bewohnern, die sich in den letzten Götterläufen sogar noch mehr in ihre Gemeinschaften verkrochen haben. Im Wehrheimer Land hingegen stoßen viele Ansichten aufeinander, neue und alte Bewohner müssen sich arrangieren und sind dennoch in ihrem unbedingten Willen das verheerte Land wieder aufzubauen geeint.
Seit ihrer Erhebung zum Markgräfin musste Swantje von Rabenmund dem gebeutelten Land eine neue Identität stiften. Nicht jedem gefällt der Gedanke sich endgültig von Darpatien zu verabschieden und auch wenn sie momentan noch ohne wortstarke Führer oder einfach zu Kriegsmüde sind, will die Markgräfin frühzeitig Abhilfe schaffen. Bereits bei ihrer Erhebung erklärte sie ‚Pacifer‘ das Königinnenschwert von Svelinya der Befriederin zu ihrer Herrschaftsinsignie und legte damit den Grundstein für die Rückbesinnung auf die alte Rommilyser Mark wie sie in den Zeiten des alten Bosparans bestand. Auch die Wahl ihres Rückzugsortes die Feste Hohenstein untermauert diesen Anspruch. Damals noch ‚Altalapis‘ geheißen war sie der Ausgangspunkt für die Besiedlung der antiken Mark. Seitdem geht eine Rückbesinnung von Rommilys aus, dabei lassen sich viele Gelehrte in der Stadt nieder und senden Abenteurer aus um weitere Entdeckungen zu machen. Man erinnert sich alter Heroen und furchtloser Siedler, die das Land einst fruchtbar machten und durch kluge Herrscher gestärkt aus den Dunklen Zeiten hervor ging. Doch ist das Bild verklärt und nur die schönen Ideale werden betont, erfüllt aber dennoch seinen Zweck. Tüchtigkeit, Gelehrsamkeit und Unbeugsamkeit prägen die Bewohner des Umlandes.
Lokale Feste und Feiertage:
- 10. Praios: Belagerung von Rommilys
- 12. Praios: Jahrestag der Ogerschlacht
- 15. Rondra: Schwertfest, Blutopfer zu Ehren Kors
- 01.Travia: Tag der Heimkehr
- 01.-03. Travia: Erntefest
- 12. Travia: Tag der Treue
- 01. Boron: Totenfest
- 01. Boron: Gauklerfeste, Ende der Wanderzeit und suchen von Winterquartieren
- 07. Hesinde: Rohals Verhüllung, öffentliche Magieaufführungen und häufig das antreten neuer Stellen bei den Haus- und Stadtlehrern, Schreibern und Bibliothekaren.
- 24. Hesinde: An diesem Tag feiert man in Gallys das Fest der Stadtgründung
- 30. Hesinde: in Rommilys wird der Blutnacht gedacht
- 01. Firun: Tag der Jagd und Wintersonnenwende, Maskenumzüge und fangen des Winterunholds
- 30. Firun: Tag der Ifirn, Opferung des Winterunholds und Armenspeisungen in den Trollzacken
- 01. Tsa: Imminfest, Wahl der 'Immin' in den südlichen Trollzacken
- 19. Tsa: Liebfelder in der Region feiern die Unabhängigkeit ihrer Heimat
- 30. Tsa: Erneuerungsfest, Begrüßung des Frühlings und Angehen neuer Vorhaben
- 01. Phex: Erneuerungsfest, läutern von alten Sünden und unbeschwerte Feste
- 16. Phex: Tag des Phex, Festtag für Händler (und Diebe)
- 24. Phex: Glückstag, Festtag für Glücksspieler und Spaßmacher und Verabschiedung der Gaukler aus ihren Winterquartieren
- 01. Peraine: Saatfest, Segnung der Felder und rituelle Aussaat (auf dem Land von großer Bedeutung und groß gefeiert), sowie Verbrennung von Ährenbüscheln deren Asche heilkräftig sind
- 04. Peraine: Tag der Heiligen Thalionmel, einige der Rondra-Gläubigen in der Region tauchen ihre Waffen in den Darpat wie einst die Heilige ihre Klinge in den Chabab tauchte
- 24. Peraine: Tag der Trauer, Gedenken an die Schlacht auf dem Mythraelsfeld