Gewässer

Rund 100 Meilen fließt der Gernat durch das ehemalige Darpatien, wird von der Reichsstraße I durch eine Brücke überspannt und mündet schließlich kurz hinter Wehrheim im Dergel. Seine Quelle hat er in einem Tal der Schlotzkuppen inmitten des Wutzenwaldes. die Quelle wird gespeist von Regenwasser, das sich an den Ausläufern der Sichel abregnet und in dieser Quelle wieder zu Tage tritt. Der Gernat misst auf Höhe der ersten menschlichen Ansiedlung, Gut Gernatsquell (entgegen seinem Namen einige Flussmeilen abwärts der Quelle gelegen), eine Breite von fünf bis sechs Schritt udn eine Tiefe von einem Schritt. Der Wasserspiegel ist jedoch saisonal recht unterschiedlich, insbesondere im Frühling nach der Schneeschmelze sowie im regenreichen Herbst kann der sonst gemächliche Fluss an seinem Oberlauf zu einem fast reißendem Wasserlauf werden.

Einer alten Erzählung nach stammt der Name des Flusses von einer Begebenheit, die sich vor Jahrhunderten zugetragen hat. Einstmals lagerten am Ufer des Flusses die von Orks aus Baliho anno 253 v.BF. vertriebenen Flüchtlinge, deren einer sich an die Jägerin Artema mit der Frage wandte, wie denn der Fluss hieße. Zur gleichen Zeit gelangte ein Kundschafter zurück in das Lager der Schar und rief lauthals, die kaiserliche Armee des Prinzen Gerbald ankündigend, "Gerbald naht". Den Ruf nur halb verstehend wiederholte Artema "gernaht?", was wiederum der Fragende als Antwort nach dem Namen des Flusses nahm. Ob diese Mär der Wahrheit entspricht, vermag niemand zu sagen. Aber mangels einer anderen bekannten Erläuterung bleibt es bei dieser Geschichte.

In heutiger Zeit dient der Gernat den anliegenden Siedlungen am Oberlauf als Lebensader. Zwar ist der Gernat nicht schiffbar, dient aber der Flößerei. Und auf den Flößen gelangen auch Waren aus Gut Gertansquell (Honig- und Wachserzeugnisse) und Gernatsborn (Kupfererzeugnisse, Bauholz) zum weiteren Verkauf gen Wehrheim und weiter gen Praios. Weiter flussabwärts passiert das Gewässer die Gernatsauen, eine von Feuchtwiesen geprägte Landschaft, und schlängelt sich dann inmitten eines kleinen Tales an sanftem Hügelland mit Wald und Heide entlang. Hier ist der Fluss schon wesentlich breiter und tiefer. Abgesehen von sporadischen Holzfällersiedlungen und wenigen kargen Feldern ist das Land am Fluss bis Burg Auraleth nur spärlich besiedelt. Östlich von Wehrheim liegt an der Reichsstraße die einzige Brücke, die über den Fluss führt. Da der Fluss abgesehen von der Brücke und weniger flacher Stellen am Oberlauf nicht passierbar ist, stellt er für Heere eine schwer überwindbare Grenze mit strategischer Bedeutung dar. Bei Wehrheim mündet der Gernat in den Dergel.

Nur einige Meilen später tut es ihm der Olku nach, der bis dahin als Grenzfluss fungierte.

Zu den wichtigsten Lebensadern zählt der Dergel, mit seinen 350 Meilen Länge. Im Finsterkamm entspringt er, ist ab Wehrheim schiffbar und mündet letztlich ins südliche Ende des Ochsenwasser. Dabei ist er an vielen Stellen zu tückisch, breit und fließt zu schnell als das er mit Hilfe einer Brücke je überspannt werden konnte. Bei Wehrheim nutzt man aus diesem Grund eine Kettenfähre um die Waren der Reichsstraße effizient überzusetzen.

Namensgebend für eine ganze Region ist das Ochsenwasser mit seinen reichen Fischbeständen und dem dafür notwendigen Bootsbau. Wo sich die Trollzacken bis dich an den See drängen wird ein ausgezeichneter und aromatischer Rotwein angebaut und an seinen Ufern, besonders an sumpfigen Niederungen kommt es zu regelmäßigen Überschwemmungen. Es gibt mehrere Inseln inmitten des Sees, noch heute steht auf einer von ihnen der Turm Galottas – jener Turm von dem der verräterische Magier einst den Ogerzug steuerte. Die Inseln am Nord- und Ostufer hingegen werden mit besonderem Aberglauben gemieden. Auf der nördlichsten davon steht noch immer die geplünderte Trutzburg des Vogtes, während die Mär geht das kleine Kinder fressende, affenähnliche Kreaturen auf ihnen hausen würden. In Wahrheit treiben hier Nixen ihren Schabernack mit Fischern und arglosen Wanderern. Menschen zu denen sie Liebe oder Freundschaft entwickeln schenken sie dabei angeblich Stücke aus dem Schatz des Riesen Ochstan über den sie angeblich wachen, ob diese Gabe jedoch Glück oder Pech bringen mag, entzieht sich dem Wissen der Wesen. Doch während diverse gefürchtete Kreaturen, wie lüsterne Wasserfeen und Spukgestalten die Sterblichen lachend und singend in die dunklen Fluten ziehen, ist unklar was an der Sage um den Riesen liegt. Vor Urzeiten zog der raffgierige Riese Ochstan durch das Land auf der Suche nach Schätzen und Reichtümern. Als er vom Hort des Drachen Sherdacor hörte, suchte er den Kampf gegen diesen. Lange rangen sie bis der Drache unterlag, sein zu Stein gewordener Leib nennt sich heute Drachenspitze oder auch ‚Sherd Zinne‘, während sich der Riese in einer Senke zur Ruhe legte. Ingerimm, dessen Zwerge häufige Opfer des Riesen waren, ergriff die Gelegenheit und band ihn an den Boden der Senke, während er Efferd bat die Senke mit Regenwasser zu füllen. So entstand das Ochsenwasser. Seither schläft der Riese in der Dunkelheit des Seegrundes, als er sich jedoch einmal regte bebte der See, Fischer ertranken in den tobenden Fluten und ein Tritt gegen den schmalen Grad am südlichen Ende des Sees schuf dabei sogar einen Riss wodurch die gewaltigen Darpatfälle entstanden. Efferd jedoch verschärfte seine Wacht und sorgt dafür dass der Pegel des Sees nicht sinkt.

In den Darpatfällen stürzen auf einer Breite von 300 Schritt Wassermaßen rund 50 Schritt in die Tiefe, während an den Rändern sich zahlreiche Bächlein und vernetzte Rinnsale in kaskadenartigen Sprüngen in die Tiefe ergießen. Donnernd stürzen sich die Wassermassen die Klippe hinunter, hinein in eine in den Fels gegrabene Kaverne. Der mächtige Vorhang aus schäumender Gischt raubt dem Betrachteter dabei aber nur im Zentrum die Sicht, während der restliche Anblick ihnen Sorge bereitet, denn sie haben Angst davor das das Gewicht und die Kraft des vielen Wassers eines Tages die Felsenkante hinfort sprengen und eine gewaltige Flutwelle entstehen lassen könnten. Ein Wörtchen hierbei mitzureden hat wohl eine hier lebende Nymphe, die den Menschen mit Neugier und Abscheu gleichermaßen gegenüber stehen kann. Seitdem die Schergen der schwarzen Lande hier gewütet haben, ist sie Menschen gegenüber argwöhnischer und Launenhafter, sodass Efferd-Diener sich um das verloren gegangene Vertrauen bemühen. Ein wichtiges Unterfangen, denn auf Dauer hängt das Heil der Stadt Rommilys von ihrem Erfolg ab. Über die Macht des Wasserfalls gebietend könnte das Feenwesen ein wahres Inferno über die Stadt hereinbrechen lassen. Nur wenige Meilen trennt die Stadt vom Wasserfall und so erreicht an windigen Tagen sein Sprühnebel die dort lebenden Menschen, während bereits einzelne Sonnenstrahlen wunderschöne Regenbögen hervorzubringen vermögen. Um ihrer Aufgabe nachzukommen wurde auf einem kleinen Eiland inmitten des Stromes bereits vor Jahrhunderten ein kleines Heiligtum erbaut. Das Kloster Efferdsang wurde durch die Schergen Asmodeus zwar zerstört, doch da viele Efferd-Geweihte schworen einmal im Leben eine Pilgerreise hierher zu unternehmen sammelt man eifrig Spenden um den Wiederaufbau zu ermöglichen. Um das Eiland zu betreten muss man allerdings eine vom Algenbewuchs sehr glitschige Brücke am rommyliser Ufer überqueren.

Zugleich wichtiger Zufluss des Sees und Abfluss nach den Wasserfällen ist der Darpat. In Weiden entspringend bildete er die natürliche Grenze Darpatiens zum Königreich Garetien und mündet schließlich im Golf von Perricum.