Das Jahr des Feuers (1027 BF)
Zum Ende des Frühlingsturniers in Gareth überringt ein Sendbote Gallotas ein Ultimatum des Dämonenkaisers, nicht einmal einen halben Mond später braut sich hinter dem Todeswall eine immer tiefere Dunkelheit zusammen. Am 16. Peraine öffnen sich die Tore und Fugen des Walls und speien das feindliche Heer aus, dabei gleiten ganze Mauerabschnitte zur Seite und machen einem mehrtausendköpfigen Heer Platz. Im Gleichschritt marschiert die stumme Legion wandelnder Skelette in rostigen Harnischen voran. Begleitet werden sie von Zombies auf Kadavergäulen, Brandleichen, die rußige Spuren hinterlassen, und staksenden Vogelscheuchen mit Pferdeköpfen. Schädelpyramiden und Beinsäulen rollen von selbst vorwärts und errichten sich von selbst aufs Neue. Schwärme von Krähen, zahllose Ratten und krabbelnde Marksauer begleiten das Untote Heer darüber hinaus. Eine Ehrenwache von 400 Kaiserlichen muss die Flucht ergreifen und wird versprengt. Mutig stellen sich 40 Geweihte vom Orden der hohen Wacht dem heranziehenden Heer, einer nach dem anderen fällt, nur um sich anschließend auf der Seite des Feindes wieder zu erheben, Burg Leomars Wacht, der hölzerne Wehrtempel der Rondrianer, fällt in die Hände der Untoten. Von finsteren Wolken vor dem Antlitz des Götterfürsten geschützt zieht der Heerwurm weiter gen Westen. Während seine Heerscharen der Reichsstraße I folgen und entvölkerte Dörfer schleifen, ist von Rhazzazor keine Spur zu finden. Alle Truppen der inneren Provinz bei Wehrheim zusammenziehend, lässt Leomar vom Berg die Mittelreicher auf dem Mythraelsfeld aufmarschieren. ‚Ferdoker Lanzerinnen‘, die Garderegimenter ‚Greifengarde‘ und ‚Raul von Gareth‘, die ‚1. Wehrheimer Garde‘ unter Oberst Vilburn von Tälerort und die ‚Kor-Knaben‘ unter Hochkönig Albrax, alles in allem 6.000 Waffenarme stellen sich dem Feind entgegen. Geführt von Marschällen und Hochgeweihten stellt sich das Reich am 24. Peraine dem Feind. Keine Kunde wird nach Gareth dringen, ihren kurzweiligen Sieg nicht feiernd wird das stählerne Herz des Reiches durch das Auftauchen des Drachen Rhazzazors und den Magnum Opus des Weltenbrandes der fliegenden Festung vollkommen zerstört. 12.000 Menschen verlieren in der Stadt ihr Leben, kein Unterschied wird zwischen Einwohner, Soldaten, Götterdienern und Magiern gemacht – der Tod macht sie alle gleich. Die Opfer Wehrheims finden jedoch keine Ruhe, zu untoten Leben erweckt schließen sie sich dem Heerwurm an und marschieren gen Gareth.
Zu den vielen Gefallenen gehören auch die Baronin von Pulverberg, Alruna von Gareth-Mersingern, der Baron von Galbenburg, Gerrich von Binsböckel-Bregelsaum, der Baron von Westerklotz, Ragenholdt von Sturmfels, der Baron von Dergelsmund und Cronfeldherr, Wolfrat von Rabenmund, die Pfalzgräfin von Brücksgau, Willimai von Dornhag, der Wehrvogt von Aschenfeld, Radumar von Rabenmund-Sturmfels, der Wehrvogt von Wehrheim, Stordan von Dürenwald, genauso wie der wehrheimer Reichsvogt Roderich von Quintian-Quintian.
Auf ihrem Weg gen Gareth sorgen Galotta, seine Dämonen, Untote, Drachengardisten und andere Monstrositäten für blankes Chaos, verdorrtes Land und unzählige niedergemetzelte Menschen. Nach den Kämpfen und Plünderungen um Gareth treten stellenweise entlang der Flugroute der Fliegenden Festung chaotische Phänomene auf. Der Adel der verwüsteten Landstriche weilt auf dem Reichskongress in Elenvina oder ist gefallen, so schwingen sich desertierte Reichssoldaten und Söldlinge Galottas eigenmächtig zu Herrschern auf, während Reste des Heerwurms versprengt durch die Wehrheimer Lande ziehen. Deserteure plündern und überfallen Flüchtlingszüge. Da der Norden der Region kaum noch über Soldaten und Büttel verfügt zieht Fürstin Irmegunde aus um ihren Vasallen beizustehen, die Kunde eines Heeres das Rommilys bedroht lässt sie jedoch im Eilmarsch umkehren.
Nachdem bereits in Wehrheim viele namenhafte Darpaten gefallen sind, kommen durch die Kämpfe um Gareth weitere hinzu. Reichsgroßgeheimrat und Graf von Wehrheim Dexter Nemrod fiel, genauso wie Baronin Euvinia von Fortshawellingen zu Devensberg und Baron Raul von Baernfarn zu Gallys.
Die größte Katastrophe die die Region je gesehen hat, hat sich vor den Augen des Mittelreiches ereignet. Die fürstliche Verwaltung ist zusammengebrochen, große Teile des Landes schier paralysiert und Rommilys droht zu fallen. Anfang des Ingerimm-Mondes erreichten Boten entlang des östlichen Ochsenwassers die Metropole und berichten von einem heranziehenden Feind. Während Bürger versuchen über den Darpat nach Perricum zu flüchten, dringen Plünderer in die Häuser ein und rauben was sie können. Der Feind ist noch nicht einmal in der Stadt, da haben Brände und Plünderer trotz aller Bemühungen der Gänseritter und Stadtwache schwere Schäden verursacht.
Eilig ausgesandte Boten informierten die Fürstin und veranlassten ihren Eilmarsch zurück nach Rommilys, ihr eigentliches Ziel war die Unterstützung der nördlichen Regionen. Das Rennen gegen das Heer von Asmodeus von Andergast kann die Fürstin dennoch für sich entscheiden, ihr Heer das sie vor der Stadt aufbieten kann ist jedoch vom Gewaltmarsch sehr erschöpft. Ihre linke Flanke lässt Irmegunde von den Landrittern und der Ulanenbrigarde vor den Schwarzen Reitern schützen. Die Rechte Flanke hingegen schützen die Truppen der fürstlichen Güter vor den Todesdienern der Tobimora und Karmanthi von Sokramor. Im Zentrum soll die Landwehr gegen die Söldlinge und Chimären bestehen. Dem Feind gelingt kein Vorrankommen und die Schwarzen Ritter werden gar zurückgedrängt, als die Irrhalkengarde eine Schneise der Verwüstung in die rechte Flanke pflügt. Zur Tat schreitend führt Fürstin Irmegunde an der Spitze der Goldenen Raben und der fürstlichen Hausorden einen Keil tief in die Reihen der Irrhalkengarde, woraufhin Paktierer ein Tor in die Niederhöllen aufstoßen und Dämonen auf das Schlachtfeld strömen. Schnell schmettern sie die rechte Flanke nieder und schneiden damit das Heer von der Stadt ab. Unfähig ihrem Volk beizustehen muss sich die Fürstin auf die Feste Hohenstein zurückziehen und mit ansehen wie die Stadt fällt.
Plünderungen, Vergewaltigungen und Entweihungen der Tempel läuten die Schreckensherrschaft in Rommilys ein. Raubmord, Blutmagie, Menschenopfer und willkürliche Hinrichtungen sind an der Tagesordnung, wobei die Schädel enthaupteter auf den Mauern aufgepflanzt werden. Einzig die Tempelstadt kann durch eine mächtige Liturgie vor unheiligen Kreaturen geschützt werden. Gegen die anderen Feinde können die Magier der Akademie, Ritter des Mahnerordens und andere Verteidiger den Bezirk anschließend halten.
Nach dem Fall von Wehrheim gründet der traditionsbewusste Adel 1027 BF den Orden der Stahlherzen.
Nachdem die zwergische Feste Durum Lorgolisch in der Schwarzen Sichel gefallen ist, lässt der Hochkönig ab dem Peraine-Mond nach einem Bauplatz für ein neues Bollwerk gegen die Dämonenknechte suchen.
Auf dem Reichskongress verkündet Herzog Jast Gorsam die Entsendung von Waffen und Rüstungen aus eisenwalder Stahl an den Reichsmarschall nach Wehrheim. Nachdem Marschall Fenn Weitenfeld Mitte Ingerimm nach Gesprächen über weitere Unterstützung für das Fürstentum aufbricht, geht er bei Gareth verloren.
Durch die Wirren und Verheerungen geht die Kopfsteuerliste für Darpatien verloren, somit ist eine Steuererhebung für die Schatzkanzler im großen Maße beeinträchtigt. Allgemein ist der Zustand der Region desolat. Nachdem der Heerwurm über die Reichsstraße I gezogen ist, weißt diese einen katastrophalen Zustand auf. Wehrheim liegt in Trümmern, dabei erwecken die Ruinen durch elementaren Entzug den Eindruck Jahrhunderte alt zu sein. Die Stadt selbst ist in der Hand der dämonischen Schergen – ein Banner Drachengardisten, drei Banner Plänkler, ein Geschützbanner und unzählige Untote, ihr Umland ist verwüstet. Der Reichsforst wird dichter und dunkler. Auf der Reichsstraße II gibt es Abschnitte in denen das Kopfsteinpflaster einem Schotterfeld gleicht, durch den Entzug des Erzes im Gestein sind die Steine derart porös das sie selbst für den Bau von Häusern nicht mehr geeignet sind. Burg Rabenmund kann von Answin d.J. von Rabenmund gehalten werden und auch Burg Auraleth ist weiterhin in der Hand der Zwölfsgötterfürchtigen. Der Orden der Bannstrahler hält die Feste, auch wenn es ihm an ausreichend Männern mangelt um die Mauern vollständig zu besetzten. Königsweber, Bröckling, Zweimühlen, Ochsenweide, Grassing, Bohlenburg, Pulverberg und Gallys gelten als Feindesland. Söldnertrupps der Ysli-Geier, Hammerschwinger, und Flammenstecker, Armbruster, unter dem Befehl von Asmodeus von Andergast halten Rommiys und kontrollieren zugleich Rankaraliretena. Als Spielfigur von Lucardus von Kemet beherrscht Sigiswild von Rosshagen die Stadt Gallys und seine Umgebung bis runter ans Ochsenwasser. Dennoch gibt es Hoffnung. Das Kloster Wolfskopf wird noch immer durch die Travia-Diener gehalten, die Zollfeste Grassing ist weiterhin mit den Zollleuten des Barons von Grassing besetzt und Fürstin Irmegunde ist mit ihren Truppen auf der Feste Hohenstein. Getreue der Baronin Valyria von Baernfarn-Binsböckel halten sich in den Ausläufern der Schwarzen Sichel verborgen und beginnen einen langen Kleinkrieg gegen die Besatzer.
Bereits während des Reichskongresses in Elenvina erwirbt das Haus Bregelsaum in der Hauptstadt der Nordmarken ein repräsentatives Stadthaus, viele wichtige Häuser des Reiches folgen später diesem Beispiel.
Am 07. Rahja 1027 BF erklärt der Reichsregent Herzog Jast Gorsam vom Großen Fluss alle Schollenflüchtigen für Vogelfrei.