Geschichte von Gallys

 Geschichte der Baronie Gallys und des Hauses Baernfarn

 

 

Wibhard Artema von Baernfarn, ein Nachfahre der heiligen Artema war ein überzeugter Rondrianer und verweigerte nach dem Erntefest-massaker der Priesterschaft der Praioskirche den Gefolgsam. Die Bestrafung durch die Gefolgschaft der Priesterkaiser folgte umgehend und führte zu einem zeitweisen ende der Herrschaft des Hauses Baernfarn in Gallys. Baron Wibhard wurde geköpft, seine Verwandten die nicht rechtzeitig fliehen konnten, ebenfalls. In diesen Tagen zerstreuten sich die Familienangehörigen in alle Winde, um fern von der Willkür und der Verfolgung der Priesterkaiser ein neues Leben zu beginnen.

Als sich in der Rohalszeit verbliebenen Familienangehörigen wieder versammelten, war es nicht mehr gelungen alle Nachfahren der Familie ausfindig zu machen. So mag es sein dass auch noch heute Nachkommen des Hauses Baernfarn, die möglicherweise diesen Familiennamen gar nicht mehr tragen, unwissend von ihrer Herkunft verstreut in Aventurien leben.

Wibhards Sohn Weldorn hatte während der verfolgung Zuflucht im schwarzsichler Dorf Berchweiler in der heutigen Baronie Friedwang gefunden. Weldorns Nachkommen kehrten nach über ein Jahrhundert währender Abwesenheit auf den Baronsthron von Gallys zurück. Als Stamm Weldorn herrschten sie bis 1003 über Gallys. Andere Abkömmlinge Wibhards sind aus Gut Wiekenbrück auf der Efferdträne vorgelagerten Insel Helligfarn bekannt. Noch heute lebt dort Wibhards Nachfahre, Edler Reto von Baernfarn-Helligfarn. Ein ebenfalls bedeutender Zweig des Hauses Baernfarn war nach Donnerbach geflohen und hatte sich dort eine bürgerliche Existenz aufgebaut. Jahrhunderte später wurde der dort geborene Odilon Wildgrimm von Baernfarn zum Baronson Gallys von Kaiser Hal ernannt.

Die Frühgeschichte Baronie Gallys

Der Ursprung der Stadt Gallys liegt im dunkeln. Während Rommilys im Süden bereits eine große Stadt war, war die die Baernfarn-Ebene noch bar jeder Zivilisation. Lediglich ein paar wilde Stämme unbekannter Herkunft lebten in der Heide. Neuere Forschungen lassen vermuten, dass die Al´Hani auf ihrer Westexpansion 811 vBF die Heide besetzen und ein Wehrdorf am Artemahügel errichteten. Es wird aber bald von Orken geplündert, die in den folgenden Jahrzehnten die Herrschaft über die Baernfarn innehaben. Um 600 vBF siedeln Barbaren vom Stamm der Barnfani am Kamlaberg, unweit des heutigen Gallys. Sie errichten ein von einem Erdwall umgebenes Dorf in der Heide. Der Artemaberg und der Kamlahügel sind ihnen offenbar heilige Stätten. Am Artemaberg errichten sie eine Opferstätte für ihren Jagdgott. Der Kamlaberg diente ihnen als Sonnenheiligtum. Möglicherweise stammt auch der Steinkreis aus sechs Monolithen westlich des Kamlaberges von den Barnfani. Wichtigste Quelle über die Frühgeschichte der Region ist die "Chronik des Firunen-Thempels zu Kalleris" in welcher der Priester Grabuter Torswall 212 vBF die bereits damals alten Sagen und Märchen aufschrieb. Eine der bekanntesten Sagen aus der Chronik ist die Mär des ersten Jägers. In dieser wird über den Kampf der Erdgigantin Sokramur gegen die vielleibige Bestie berichtet. Beide göttlichen Kontrahenten waren einander ebenbürtig und keiner konnte den Sieg davon tragen. Erst das beherzte Eingreifen des ersten Jägers, der seinen nimmerfehlgehenden Pfeil in den Leib der Vielleibigen schoss, verschaffte Sokramur einen winzigen Vorteil, der dieser zum Sieg verhalf. Weiter heißt es in der Chronik dass das Erbe des ersten Jägers fortlebt in seinen Nachkommen, die sich einige Jahrhunderte später mit den Einwandernden Barnfani und noch später mit den mittelländischen Siedlern vermischten.

 

Die Gründung von Gallys

Etwas genauer weiß man über die Gründung von Gallys Bescheid, die in der niederschrift der Artema-saga festgehalten wurde. Es wird von der Jägerin Artema berichtet, welche im Jahr der Eroberung Balihos durch die Orks 253 vBF eine schar Weidener Flüchtlinge nach Süden führte. Am 24 Hesinde 253 vBF soll sie mit 340 überlebenden Balihoern die Ortschaft Kalleris gegründet haben. Artema übernahm später das Amt der Baronin und gründete das Adelsgeschlecht der von Baernfarn. Lange Zeit glaubten die Historiker, der Name Gallys leite sich vom elfischen Kalerias = Zuflucht ab, denn Artema war der Überlieferung zufolge eine Elfe oder Halbelfe. Erst in jüngerer Vergangenheit wieder gefundene Schriften in der Bibliothek der Artema zu Gallys geben weitere Informationen preis. Um den Orks widerstehen zu können, verbündeten sich die Balihoer mit der Sippe der Barnfani. Selbige hatten gerade eine schwere Niederlage einstecken müssen, die Orken hatten ihr Dorf gebrandschatzt und geplündert. Daher waren die Barnfani froh über die neuen Verbündeten. Gemeinsam besiegten sie die Schwarzpelze nahe der Stelle wo heute das Dorf Jork steht. Um auch dauerhaft den Frieden sichern zu können, schlossen die Balihoer und die Barnfani ein Bündnis und gründeten die gemeinsame Siedlung am Artemaberg, der von den Barnfani seinerzeit Kall´riß genannt wurde. Artema heiratete den Häuptling der Barnfarni, der zwei Jahre später im Kampf gegen Orks fiel. So wurde Artema Herrin der neuen Siedlung. Wenig später berief der Kaiser in Bosparan sie zur Baruuna. Später glich man Kall´riß bzw Kalleris dem Darpatischen an und benannte die Siedlung Gallys. Artema regierte bis 211 vBF. Als Herrschaftssitz ließ sie sich einen Turm auf dem Gipfel des Berges erbauen.

In der Folgezeit kam es zu zahlreichen Scharmützeln mit den Orks, doch die Siedlung blieb siegreich und wurde zur Zufluchtsstätte für Menschen der Umgebung. Gallys bildete eine leidlich sichere Enklave im von Orks besetzten Gebiet. Zur einzigsten krise kam es als, Artema einen Firun-Tempel errichten ließ. Ein Teil der Balihoer vertrat vehement die Ansicht, zuerst müsse dem Götterfürsten Praios ein Haus geweiht werden. Da die Baronin nicht nachgab und eine Einigung nicht erzielt werden konnte, verließen gut 100 Bürger die Stadt und zogen nordwärts, wo sie Nordenheim gründeten.

Ende Hesinde 211 v BF sahen die Bürger Blitze in Artemas Turm fahren. Rauch und Qualm stieg empor, ein Feuer brach im obersten Geschoss des Turmes aus. Doch obwohl der Brand rasch von den Bürgern gelöscht werden konnte, blieb die Baronin von jenem Tag an verschwunden. Dennoch glauben viele Bürger bis heute, sie sei am Leben und lebe irgendwo verborgen in der Baernfarn. Einige jahre nach ihrem Verschwinden wurde Artema von der Kirche des Firun heilig gesprochen. Ihre Nachfolger hatten es in der Hauptsache mit Schwarzpelzen zu tun. Erst Baron Hagenbert Artema gelang es 147 vBF, die Orks nach Norden zu verdrängen, nachdem er sie am Kamlahügel zu einer Schlacht stellen konnte. Der Brazoragh-Tempel, der bislang dort stand, ging in Flammen auf.

 

Gallys in der gründerzeit des neuen Reiches

Drei Jahre nach der Gründung des neuen Reiches - Gallys hatte sich zum prosperierenden Handelsort entwickelt und am Handel mit den Ostprovinzen gut verdient - verlieh Kaiser Raul der Siedlung die Stadtrechte. Er baute die Stadt zu einer Festung aus, um auf dem weg nach Osten einen sicheren Stützpunkt zu haben. Aus diesen Tagen stammt auch die Stadtmauer. Die sprache der Urbevölkerung, bislang zweite Verkehrssprache, wurde durch Helman von Hirschsprung verboten und starb allmählich aus. Allerdings zeugen auch heute noch zahlreiche Lehnwörter im Gallyser Dialekt von der Geschichte, so auch der Stammesname Barnfani, der zu Baernfarn wurde. Baron Orgenhard Artema von Baernfarn wurde Hauptmann der in Gallys stationierten Kavallerieschwadro. Ein Rondra-Tempel wurde gebaut. Mit den Klugen Kaisern begann für Gallys eine Zeit des Wachstums. Vor allem Kaiser Sighelm war der Stadt wohl gesonnen. Unter seiner Regierung konnte Gallys einen schnellen Aufstieg zu Wohlstand verzeichnen. Als Festung und Warenumschlagplatz an der Reichsstraße nach Warunk blühte die von den Bürgern so genannte Perle Darpatiens auf. Alle Händler machten in Gallys Station, ehe sie den beschwerlichen Weg über den Trollpass fortsetzten, und die gräflich Rommilyser Schwadron war ein Garant der Sicherheit, so dass weitere Siedler nach Gallys zogen. Zahlreiche Dörfer der Region wurden in jenen tagen gegründet. Trotz der Höhenlage gedieh Getreide, Obst, sogar Wein und Hopfen. Schafe weideten auf der Heide, und Baron Firunwulf Artema begann 177 BF mit der Pferdezucht. Die Baernfarner Rösser sind seitdem beliebte Reittiere. Von den Schlachten in den Randprovinzen merkte man hier wenig.

 

 

Priesterkaiser, Rohalszeit und Magierkriege

Der Frieden in Gallys hatte ein Ende, als Baron Wibhard Wrtema von Baernfarn sich 337 BF weigerte, auf Geheiß des Priesterkaisers Aldec den Gallyser Rondra-Tempel zu schließen. Daraufhin belagerte ein Heer die Mauern von Gallys und stürmte sie nach mehrwöchiger Belagerung. Wibhard, seine Gattin und seine Kinder wurden hingerichtet, allein seinen Geschwistern gelang die Flucht. Aldoria Weldorn floh in die Berge der Schwarzen Sichel nach Berchweiler, bis Gras über die Sache gewachsen war, und kehrte später zurück nach Gallys. Wolfwig Canadae fand Zuflucht in Donnerbach, wo er eine neue Existenz gründete. Seit jenen Tagen hat die Seele Wibhard Artemas keine Ruhe gefunden, und er spukt ruhelos in fast jeder Vollmondnacht durch die Gemäuer der Burg. Gallys wurde jedoch bis 464 von den Praiospriestern verwaltet, nachdem der Rondratempel eingerissen und der Firuntempel umgewidmet wurde. für Gallys wurde die Priesterherrschaft eine schwere Zeit, denn Hohepriester Darodan von Gallys führte eine strenge Herrschaft. Aber trotz aller Bekehrungsversuche der Priester gelang es nicht, den tief verwurzelten Firunglauben auszurotten. Als Rohal der Weise auf seinem Marsch auf Gareth auch durch Gallys zog, griff der Funke des Aufstandes auf die Bürger über. Fredegard Weldorn, eine Urururgroßnichte Wibhard Artemas, führte die Bürger zum Sturm auf den Tempel. Der Hohepriester Melwyn von Gallys fand durch den Zorn der Bürger den Tod. Der firun-tempel wurde wieder seinem ursprünglichen Zweck zugeführt. Die Macht übernahm ein Stadtrat unter Vorsitz der Fredegard Weldorn. Dieser regierte rohaltreu. Handel und Landwirtschaft blühten und Gallys wuchs auf über tausend Einwohner.

Im Durcheinander der Magierkriege gelang es einem Krieger aus dem Norden, der mit einer der Magiergilden sympathisierte, in Gallys die Macht an sich zu reißen. Timor der Eroberer nutzte seine Herrschaft, um sich auf Kosten der Bürger zu bereichern. Da der Stadtrat unter Beorn Weldorn von Baernfarns Leitung keine Garde unterhielt, konnte man dem Usurpator nichts entgegen setzen. 592 ließ Timor Beorn erschlagen. Erst 599 gelang es den Bürgern unter Führung des Patiar Weldorn von Baernfarn, Timor und seine Söldnerbande zu vertreiben.

Ein Jahr später zieht Patiar mit seinen Gefolgsleuten und Rekruten der Landwehr nach Gareth, um dem Reich gegen die Orks beizustehen. Kaiser Eslam bestätigte, Patiar daraufhin als Baron von Gallys. Am bekanntesten ist Patiar aber für seine Vorliebe für Greifvögel 604 gründete er die Baernfarner Falknerei welche in der Folge zu einer geachteten Falknerei aufstieg. Viele darpatische Edelleute waren stolz, einen Baernfarner Falken ihr eigen zu nennen.

 

 

Vom Orkenkrieg zur Ogerschlacht

Zwar hatte Gallys keinen direkten Schaden aus den Orkkriegen davongetragen, aber es dauerte eine Weile, bis der Handel wieder erstarkt war. Einige Bürger verließen die Stadt. Die einstige Handelsmetropole versank für viele Jahre in Bedeutungslosigkeit. Erst langsam erholte sich Gallys wieder. Der Baron konnte jedoch mangels Zentralgewalt fast völlig frei agieren und verdiente am zusehends erstarkenden Handel mit Tobrien.

873 wurde Angus Weldorn Baron von Gallys. Er hatte große politische Ziele, und mischte daher kräftig mit in den kämpfen um den Kaiserthron. Er rechnete mit dem Grafentitel der Schwarzen Sichel, wenn der von ihm unterstützte Graf Antor den Sieg um die Kaiserkrone davon trug. Nach der Niederlage bei Zwerch floh er nach Gallys und widmete sich der Handelspolitik als sei nichts gewesen. Dennoch wurde, um ihn zu entmachten die VII darpatische Gardeschwadron nach Zwerch verlegt. Auch der Handel schien ihm keinen Erfolg zu bringen, und Gallys verarmte zusehends. Viele Bürger verließen Gallys die Einwohnerzahl sank auf 750.

In den folgenden Jahren hatten die Herren von Gallys genug zu tun, eine Hungersnot zu verhindern. Baron Reto Weldorn von Baernfarn war ein rondrianischer Baron. Er beteiligte sich an der Schlacht von Jergan sowie bei der Niederschlagung des Tuzaker Aufstandes. Bei einem Scharmützel mit einer Ogerbande 9h 1002 bf fiel er, ohne einen Erben zu hinterlassen.  Die Nachfolge war unklar, gleichzeitig rückten die Oger, die bereits Ysilia gebrandschatzt hatten, heran. Gallys wurde evakuiert, Plünderer nutzten die Stunde, um aus den leerstehenden Häusern mitzunehmen, was zu gebrauchen war. Also war rasches Handeln nötig, und daher verfügte der Kaiser, daß der verdiente Recke Odilon Wildgrimm von Baernfarn, ein Nachfahre der Heilgen Artema, die VII darpatische Gardeschwadron in die Schlacht führen sollte. Zugleich wurde die Gallyser Stadtgarde unter den Befehl des Gardisten Eger Specht gestellt. Odilon und Eger stritten im Nordabschnitt der Schlacht und harmonierten dabei gut miteinander. Anschließend sorgten beide mit ihren Truppen für Ruhe und Ordnung in Gallys und brachten die Plündererbanden zu Strecke. Die Gallyser Recken motivierte Odilon dabei mit seinem berühmten Ausspruch "Der Freiheit gilt unser Leben".

Während dem Ogerfeldzug 1003 war es einem marodierenden Orkstamm gelungen, sich in der nördlichen Heide festzusetzen. Von dort aus führten sie Überfälle auf Dörfer und Handelszüge, und auf Jahre waren sie nicht zu fassen. Auch Gallys hielten sie kurzzeitig besetzt, ehe Odilon und Eger dem ein ende setzten. Auf Dronschkai, den Häuptling der Mallachai-Orken wurden einhundert Dukaten Kopfgeld ausgesetzt.

Ein Jahr später wurde zur Überraschung aller Scharkin Nerbit, ein zu Ruhm gelangter Streuner zum Baron von Gallys ernannt. Es heißt, Graf Answin habe sich für Scharkins Ernennung stark gemacht, um einen Garethtreuen Odilon als Baron zu Gallys zu verhindern. Scharkin regierte 1008 - 1012, jedoch der Orkplage konnte er nicht Herr werden. Ihm zu verdanken ist jedoch die Instandsetzung der Burg von Gallys. Somit verfügte der Baron wieder über einen standesgemäßen Wohnsitz. Scharkin trat jedoch 15 hal aus persönlichen Gründen zurück. Wieder war die Erbfolge ungeklärt. Gardehauptmann Eger Specht wandte sich daher mit einer Bittschrift an den Kaiser. Er bat darum nach einem legitimen Erben des Geschlechts von Baernfarn zu suchen, um die Erbfolge zu regeln. Gleichzeitig erwähnte er daß Odilon Wildgrimm ein Nachkomme der Artema sei. Die Herolde des Kaisers gingen der Spur nach bestätigten Odilon Wildgrimm, der eine beispielhafte Abenteurerkarriere hinter sich gebracht, als Baron von Gallys

 

Gallys unter Baron Odilon

Am 13 phex 1009 wurde Odilon Wildgrimm, Veteran der Ogerschlacht, auf Kaiser Hals Geheiß als Baron zu Gallys bestätigt. Die regentenlose Zeit in Gallys, die durch den Tod Baron Weldorns, ohne einen Erben zu hinterlassen, verursacht wurde, ging damit zu Ende. Odilon begann seine Regentschaft damit, die Verwaltung zu straffen und die öffentliche Sicherheit wieder herzustellen. Seit der Ogerschlacht und der zeitgleichen Einwanderung herumziehender Schwarzpelze war die Baernfarner Heide ein unsicheres Gebiet. Odilon gelang es zwar nicht, die Orks zu vertreiben, jedoch waren er und die Gallyser Gardisten stark genug, um die Orks in Schach zu halten und ihnen das Plündern entlang der Reichsstraße und in den Dörfern zu verleiden. So wurde versucht, mit den Orken eine art Koexistenz, wie sie auch mit den Goblins seit jeher praktiziert wurde, einzugehen. Dies gelang allerdings nur zeitweilig. Erfolg hatte Odilon jedoch mit der Straffung der Verwaltung und der Sicherung der Steuereinnahmen, was vor allem den Fähigkeiten von Odilons Vetter und Secretarius Caius Romerzi von Baernfarn zu verdanken war. Weiterhin wurden Brauerei, Imkerei und Metherey sowie das Gestüt und die Falknerey wiedergegründet. Durch erfolgreiches Wirtschaften gelang es, den Wohlstand der Familie unabhänging von den Steuereinnahmen zu gestalten. Während der Answinkrise stand Gallys auf der Seite des Kaiserhauses, in der Folge versuchte ein answintreues Heer aus Friedwang, Gallys zu erobern. Nach 24tägiger Belagerung wurde der Angreifer vertrieben. In Gallys wurde die Immanmannschaft der Wilden Eber von Gallys ins Leben gerufen, die beachtliche Erfolge feierte. Der Firuntempel wurde wieder eröffnet und die Baronie wurde kartografiert.

 

Gallys unter Baron Deggen

1013 übergab Odilon Amt und Würden an seinen Neffen Deggen von Baernfarn. Deggen führte einen rondrianisch geprägten Regierungsstil anfangs erfolgreich - rasch stieg Deggen zum ersten darpatischen Bannerträger auf zum Lohn für seinen Einsatz an der Ostgrenze im Kampf wider den Bethanier - ließ er sich zusehends auch auf riskantere politische Manöver ein. So ließ er sich dazu bringen, die Gründung eines Trutzbundes der Schwarzen Sichel voran zu treiben - und wurde schließlich durch intrigen Ludegers von Rabenmund, Redenhardts von Oppstein und des Baron von Meidenstein gestürzt und wegen vorgeblichen Hochverrats am Fürstenthron in einem Schauprozess zu zwölfjähriger Verbannung verurteilt - wobei sich die Anklage auf meineidige aussagen Redenhardts von Oppstein, der Baronin von Mistelhausen und eines bestochenen Gallyser Dieners mit Namen Winsman stützte. Als Folge jedoch wurde das Haus Baernfarn auf Jahre hinaus geschwächt, während der Oppsteiner sich die Führung des neugegründeten Trutzbundes sicherte, und der Baron von Meidenstein sich fortan als erster darpatischer Bannerträger heißen durfte.

In Deggens Amtszeit fällt die erfolgreiche Bekämpfung der Orks wie auch den Zug der Landwehr nach Osten im Kampf wider den Bethanier. Ebenso wurde die Burg Gallys restauriert und wieder bezogen. Anlässlich des Hoftages zu Gallys wurde ein Komplett verhindert, mit dem Anhänger des Bethaniers die Leichen der Familiengruft zu unheiligen Unleben wieder erwecken wollten.

 

Gallys unter Raul und Valyria

Deggen folgte dessen leiblicher Neffe und adoptierter Sohn Raul Anders Volkmar von Baernfarn auf den Gallyser Thron. Dieser hatte mit Valyria von Baernfarn-Binsböckel in eine einflussreiche Familie eingeheiratet. In Gallys zog mehr und mehr Valyria die Macht an sich und gestaltete die Stadt nach ihren Vorstellungen. So wurde, während im Osten des Reiches an der Trollpforte, vierzig Meilen vor Gallys der Vormarsch des Bethaniers gestoppt werden konnte, in Gallys als Zeichen der Hoffnung ein Culturspectaculum und im Folgejahr ein Gaukeleyspectaculum abgehalten. Gallys legte sich unter Valyria den Ruf als kleiner kulturellen Metropole zu. Auch bei der Diplomatie hatte Valyria ein besseres händchen als ihre Vorgänger. Der Zwist zum Haus Rabenmund wurde beigelegt, wofür vor allem die gute Freundschaft Valyrias zum Kunstmäzen Barnhelm von Rabenmund als ursächlich zu erkennen ist. Gallys schien sich langsam zu erholen.

Die jüngste Vergangenheit jedoch wurde mit dem erneuten Krieg und der Invasion durch den endlosen Heerwurm Gallys ins Chaos gestürzt. Den zahllosen unheiligen und untoten Kreaturen konnten die an zahl weit unterlegenen Verteidiger nichts entgegen setzen. Am 12 ingerimm fiel die Stadtmauer nach tagelangem Beschuss. Eine hundert Schritt breite Bresche wurde in die Stadtmauer geschossen - Baron Raul war schon einige tage zuvor im Kampf gefallen. Im folgenden Häuserkampf der noch zwei tage lang wütete, zogen sich die Verteidiger immer weiter zurück, bis allein die Flucht als letzte Rettung blieb. Odilon Wildgrimm und Magister Veneficus waren die letzten, die von den Zinnen von Artemas Turm aus die Angreifer beschossen, ehe auch sie fliehen mussten.

Während der Heerführer Sigiswild von Rosshagen die Herrschaft in Gallys an sich riss - er nahm mit Irmena Darina und Kordaella von Baernfarn sogar zwei Angehörige der barönlichen Familie gefangen - flüchteten die berittenen Gardisten, zahlreiche Bürger und nicht zuletzt die Familie Baernfarn nordwärts in die Berge der Schwarzen Sichel. Bereits zuvor, während der Bedrohung durch den Bethanier, war im Gutbrander Tal ein Notdepot an Waffen und Ausrüstung angelegt worden. Unweit des Depots entstand die Flüchtlingssiedlung Edorlys. Eine Hoffnung auf Befreiung keimte auf, als Answin von Rabenmund mit einem kräftigen Heer wider den Feind zog. Hauptmann Weißentraut der answinistischen Armee kam dabei die Aufgabe zu, den Rosshagen aus Gallys zu vertreiben, was ihm mit Hilfe aus Edorlys auch gelang. Jedoch proklamierte Weißentraut den Gallyser Thron anschließend für sich. Rosshagen zog sich mit den Resten seiner Truppe nach Orweiler zurück. Die Herrschaft Weißentrauts in Gallys hielt nicht lange an. Zunehmend griff die eloquent auftretende Söldnerführerin Arnhild von Darbonia nach der Macht. Arnhild hielt geschickt die Fäden in der Hand, ohne jedoch selbst als Stadtherrin aufzutreten. Formal als herrscher in Gallys, jedoch abhängig von Arnhild, setzte sich schließlich der einstige Eidgenosse des Trutzbundes, Reto Ertzel von Echsmoos, durch. Weißentraut floh letztlich und verschanzte sich mit den Resten seiner Truppe in Beornsried.

Angesichts des Wütens des endlosen Heerwurmes, der Answinisten und letztlich Arnhilds Söldnerschergen waren eine stattliche Anzahl Menschen der Heide, vorwiegend Anhänger der alten Kulte unter Führung des Druiden Arthorn vom Kallerishain, in die Wildnis zurück gezogen und gründeten das Dorf Kamlanodis. Letztlich gelang es dem Haus Baernfarn, die versprengten Gruppierungen unter ihrer Führung zu vereinen, indem Arthorn und Weißentraut als Edle zu Kamlanodis und Beornsried belehnt wurden und damit den Vasalleneid leisteten. Auf gleiche Weise brachte das Haus Baernfarn auch das im Westen gelegene Dorf Heidengrund wieder unter kontrolle; es wurde durch die Söldner des Sturmbanners befreit, denen dafür die einnahmen des Dorfes verpfändet wurden. Die Stadt Gallys mit Arnhilds Truppen war ihrerseits zu schwach, um mehr als nur das direkte Umland der stadt zu beherrschen, aber andererseits stark genug um von den Baernfarns und ihren Vasallen nicht heraus gefordert werden zu können. Arnhild baute die Stadt zu einer Festung aus. Sie ließ zwei der drei Stadttore schließen. Das verbliebene Tor wurde durch den ihr hörigen Steingolem bewacht. Auch das Umland wurde umgestaltet, mögliche Deckung wie Waldstücke oder Felsen wurden entfernt. Die Stadtmauer wurde nicht nur repariert sondern auch noch verstärkt. Gallys schien unneinnehmbarer denn je zu sein. Zeitgleich mit der langsam und schrittweise voranschreitenden Befriedung des kriegsgeplagten Landstriches gelang es dem Haus Baernfarn, Die Darbonia zu schwächen und schließlich gänzlich aus Gallys zu vertreiben. Durch das Kaiserhaus ebenso wie durch Markgräfin Swantje von Rabenmund wurde die Rückkehr der Familie Baernfarn auf den Gallyser Baronsthron bestätigt. Als Baronin trat Alrike von Baernfarn die Nachfolge an. Bis zu deren Volljährigkeit wurden die Geschicke der Baronie in die Hände von deren Mutter Valyria von Baernfarn-Binsböckel gelegt.

 

Seitenlinien des Hauses Baernfarn:

 

Die als Stamm Artema bezeichneten Nachkommen der heiligen Artema herrschten in Gallys bis zur Inthronisierung der Priesterkaiser, Also die Barone von Gallys bis zu Baron Wibhard Artema, die von 1246 vH bis 656 vH herrschten. Die Linie endet mit der Ermordung Wibhards durch die Priesterkaiser. Seither ist die Familie Baernfarn in verschiedene Linien zerfallen.

Der Stamm Weldorn entstammt jenen Verwandten Wibhard Artemas, die sich vor den Priesterkaisern in das Dorf Berchweiler in der Baronie Friedwang geflüchtet haben. Die Weldorns herrschten in Gallys von der Rohalszeit bis zum Zug der Oger. 1003 mit dem Tod des Baron Reto Weldorn starb die Linie aus.

Der Stamm Wildgrimm ist der in Gallys seit 1007 regierende Zweig des Hauses Baernfarn. Diesem stamm sind die Barone Odilon, Deggen, Raul und Alrike zuzurechnen. Seinen Ursprung nahm der Stamm 337 BF, als ein Verwandter des ermordeten Baron Wibhard nach Albernia  floh und dort den albernischen Zweig des Hauses Baernfarn begründete. Dieser albernische Zweig des Hauses Baernfarn, dort auch Beornsfaire genannt, gelangte in der neuen Heimat zu Wohlstand. Ebenfalls dem Stamm Wildgrimm wird eine Seitenlinie der albernischen Baernfarns zugerechnet, die von dort weiter nach Donnerbach übersiedelt sind.

Der Stamm Baernfarn-Helligfarn, deren Ahnherren vor Jahrhunderten von Gallys an die Küste des Perlenmeeres auswanderte, besitzt auf der der Insel Efferdträne vorgelagerten Insel Helligfarn das Edlengut Wiekenbrück. Dieses liegt heute im Perricumer Land.

Eine weitere, nur wenig bekannte Seitenlinie, ist die Familie Usterbinger. Deren Ahnen waren vor den Priesterkaisern ins Tobrische geflohen und hatten dort ein Handelshaus ins Leben gerufen. Erst mit der Rückkehr des Dämonenmeisters flohen sie erneut und kehrten in die Darpatische Urheimat zurück. Heute führt deren Nachkommin Karjala Usterbinger in Friedwang ein Handelskontor.

 

Gut Gernatsquell

Einwohner: 50

Herrschaft: Edle Valyria von Baernfarn-Binsböckel

Garnison: keine, aber ein ergrauter Rondra-Geweihter, Deggen von Baernfarn, ist vor Ort

Tempel: keine

 

Wappen:

Wappen Gernatsquell

Gut Gernatsquell

Das am Ufer des Gernat auf einer Halbinsel gelegene Gut liegt im Norden der Baronie Schlotz. Wirtschaftlich lebt das Gut von der hier befindlichen Imkerei und der Erzeugung von Meth und Wachs. Die Gutsherrin ist eine Anhängerin der Künste, weswegen sich eine für ein kleines Edlengut ausgesprochen gut sortierte Bücherei sowie Sammlung von Landkarten und Reiseberichten befindet. In der Stube des Gutes befindet sich auch ein Cembalo, das die Edle zu spielen versteht.

 

Das Gutshaus liegt an den gestaden des Gernat nur wenige Meilen nach der Quelle. Eingerahmt von einem verlandeten Altarm des Flusses liegt das Gut. Auf den Betrachter wirkt es wie ein großes, landwirtschaftliches Gehöft. Das Gutshaus selbst überragt als zweistöckiges Gebäude das Bild weitere Gebäude, die seit je her zum Gut gehören, sind das Gesindehaus, der Stall, die alte Schmiedewerkstatt, das Karrenhaus und die Scheune. Nach dem Einzug der Familie Baernfarn 1028 wurden nach und nach Taubenschlag, Hühnerstall, ein zweiter Pferdestall, ein Schafsstall und das Imkergebäude errichtet. In früherer Zeit wurde das Edlengut auch Burg Trutzwasser genannt, auch wenn hier niemals eine gemauerte Festung stand. Vor der verlandung des Rahjawärtigen flussarmes war Gernatsquell jedoch immerhin auf einer Insel gelegen und von einer hölzernen palisade umgeben, was eine gewisse Verteidigung ermöglichte.

 

Baernfarner Gestüt und Pferdezucht: Die pferdezucht wird durch das Haus Baernfarn schon seit Jahrhunderten betrieben. Vordergründig steht dabei aber die Zucht für den eigenen Bedarf und für die Ausrüstung der berittenen Gallyser Stadtgarde. Der Verkauf von Pferden ist auch ein lukrativer Nebenerwerb, um die Kosten für den laufenden Betrieb zu decken, ist aber stets dem Bedarf für eigene Zwecke nachgeordnet. Die Baernfarner Rösser zeichnen sich durch Wendigkeit, Trittsicherheit und Ausdauer aus. Gut geeignet sind sie für den Einsatz als Reit- und Kurierpferd, für die Jagd sowie insbesondere auch für eine leichte Reiterei wie sie die Artemareiter darstellen. Ungeeignet sind sie für schwere Reiterei oder als Schlachtross für klassisch Weidener Ritter. Ihre Größe und Kraft ist für das tragen gepanzerter Ritter in die Schlacht nicht ausreichend. Das Stockmaß der liegt bei 77 bis 83 Finger. dDe meisten Baernfarner sind Füchse oder Braune. Das Baernfarner Gestüt befand sich über Jahrhunderte hinweg im Gut Falkenhof unweit von Gallys. nach dem JdF wurde es in Gernatsquell neu errichtet. Trotz des Ortswechsels wurden die Zuchtlinien weiter geführt, da die Pferde allesamt in Sicherheit gebracht werden konnten und auch die Beschäftigten des Gestüts bei dem Ortswechsel gehalten werden konnten

 

Ebenso konnte auch die Familieneigene Brauerei und Metherey Ogermeth nach dem Fall von Gallys weiter geführt werden. Als glückliche Fügung hat es sich erwiesen, dass das Haus Baernfarn die Warnungen, die seinerzeit das Neujahrsorakel zu Gareth ausgestoßen hat, ernst genommen hat. So wurde eine weiere Filiale der Brauerei im Garether Stadtteil Rosskuppel errichtet. Diese führt nun dass Stammgeschäft weiter. Die Metherey hingegen wurde in Gernatsquell neu begründet. Eine zum gut gehörige Imkerey wurde errichtet, die überlieferten Familienrezepte zur Methproduktion konnten vor der Vertreibung aus Gallys ebenfalls in Sicherheit gebracht werden.

 

 

Gutbrander Fidel

Aventurische Erläuterung:

Die Gutbrander Fidel ist eine Unterart der Geige, die in der Schwarzen Sichel typisch ist. Der entscheidene Unterschied ist, dass die Fidel zusätzlich zu den vier Spielsaiten weitere Bordumsaiten aufweist - üblicherweise ebenfalls vier in der gleichen Stimmung wie die Spielsaiten, aber Abweichungen sind möglich. Die Bordumsaiten werden beim spielen der Spielsaiten ebenfalls in Schwingung versetzt und klingen mit, was das Instrumen einen Klang verleiht, als würden im Hintergrund weitere Musiker auf der Geige spielen. Durch die mitschwingenden Saiten wird ein vielschichtiger Klang erzeugt, der den Musikstücken oft auch einen leicht melancholischen Klang verleiht.

Ihren Namen hat die Fidel aus einem südlich in der Schwarzen Sichel gelegenem Tal, dem Gutbrander Tal, in dem die Instrumentenbauer Holz für den Instrumentenbau geschlagen haben. Durch die höhere Lage, verglichen mit dem Sichelvorland, wachsen die Bäume im Gebirge langsamer und der Abstand der Jahresringe ist geringer, was dem Holz eine bessere Eignung zum Instrumentenbau verleiht.

 

Zur irdischen Entstehung:

Die Gutbrander Fidel ist im Briefspiel in den Neunzigern erstmalig erwähnt aus dem Bedürfnis heraus, beim Beschreiben musikalischer Darbietungen eine regionale Note einzubauen. Angelehnt ist die Gutbrander Fidel an das irdische Beispiel der Hardangergeige.

Gut Schattenholz

Heidengrund

Einwohner: 450

Herrschaft: Lehen des Barons, die Steuereinnahmen wurden dem Sturmbanner als Sold verpfändet. Verwalter: Haldan Udenbrecht

Garnison: 1 Banner der Söldnertruppe Sturmbanner

Tempel: Schrein der Travia

Besonderheit: Das Dorf ist mit einem Palisadenzaun, der vom Sturmbanner errichtet wurde, befestigt.  In Heidengrund gibt es vier Tavernen drei Gasthäuser

Handwerk: verschiedene Handwerker, Waffen- und Hufschmiede

Die nach Gallys größte Ansiedlung der Baronie liegt in den westlichen Niederungen der Baernfarn-Ebene und ist ein fruchtbarer Landstrich, in dem Obst und Getreide angebaut wird. Zur Rückeroberung ihres Landes während des Krieges wurden durch das Haus Baernfarn auch Elitesöldner vom Sturmbanner angeworben. Um die Kämpen zu bezahlen, wurden die barönlichen Steuereinnahmen von Markt Heidengrund dem Sturmbanner verpfändet.